Ausflug nach Schweden

Planung 2015
… nach dem Motto: wir könnten doch mal nach Schweden…
Erster Versuch 2016
… es folgten 2 Versuche, wobei der eine mangels “Wetter” nicht stattfand und der andere Versuch eben Erwähnung findet …
Durchführung 2018
…jetzt aber wirklich 😉 …

Nachdem wir 2015 mit der Piper u.a. in Dänemark waren, wollen wir im Laufe unserer Fliegerkarriere nach Möglichkeit mit unserer Vereinspiper erneut ins Ausland reisen. Angedacht ist Stand heute: Schweden.

Anderes Land, andere Sitten. Flugplanung, Erstellung von Flugplänen, Lufträume – und Strukturen sind alles Dinge, die wir uns tatsächlich durch den Kopf gehen lassen müssen, weshalb der Trip gut geplant werden muss. Aus dem Grunde habe ich mir das Handbuch “Cross Border Information”  gekauft und schon einige nette Informationen dazu gefunden.

Auf dieser Seite werde ich also nach und nach alle notwendigen WebSeiten, Tips und Tricks publizieren. Vielleicht hilft es nicht nur unserer eigenen Planung, sondern auch anderen Piloten, die wie wir noch relativ neu in Sachen Auslandsflügen unterwegs sind.

Auf einer schwedischen WebSeite habe ich diese Seite gefunden: Hier sind auf Grund einer privaten Initiative alle schwedischen Flugplätze aufgelistet.

Dänemark

Ich fange mal mit Dänemark an; denn hier werden wir, wenn wir nicht unendlich lange über Wasser fliegen wollen, rüberfliegen bzw. zwischenlanden.

Informationen über Dänemark gibt es unter anderem in dem o.g. Buch oder auch im Internet via http://aim.naviair.dk/. Beispielhaft findet man Anflugkarten über diesen Weg:

http://aim.naviair.dk/
-> AIP Danmark
-> AIP PART 3 – FLYVEPLADSER (AD)
-> AD 2 AERODROMES
-> Esbjerg – EKEB

Interessant ist die Frage des Ein- und später wieder Ausfliegens von bzw. nach Dänemark. Im Grunde wird es verschiedenartig gehandelt, das Cross Border Information Handbuch spricht dagegen eine klare Sprache – nämlich immer via internationalem Airport. Die VFG AD 1.1-1 allerdings klingt hier etwas schwammiger:

1.1 
Flights to and from Denmark - including to and from off-shore installations located within the Continental Area - may normally take place only by use of the international aerodromes. However, this does not apply in case of an emergency landing.
Die Aussage passt eher in das Verhalten der vielen Erfahrungen, die ich im Netz gefunden habe. Die Dänen sind also eher sehr entspannt 😉
Schweden

Ähnlich verhält sich das mit Schweden; aktuelle AIP findet man hier: https://aro.lfv.se/. Für die schwedische IAIP muss man sich anmelden – ist aber völlig kostenlos. Wer Lust hat, kann sich das komplette Dokument als ZIP File runterladen und offline studieren.

Alles in allem haben wir uns mit der Luftraumstruktur auseinandergesetzt und diverse TMA’s gefunden, die einerseits in Skydemon (unser Navigationsprogramm: das Teil ist wirklich spitze!) angezeigt werden, aber nicht so offensichtlich auf den offiziellen Karte zu finden sind. Hier lohnt sich das wirklich genaue hinschauen – beidseitig!


Erster Versuch 2016:

Dieses Wochenende soll es nun also nach Schweden gehen. Tage zuvor stand die Planung und Recherche an, studieren der Lufträume und Kontaktaufnahme mit den Flugplätzen zwecks Übernachtungsmöglichkeiten und Checken auf Vorhandensein von AVGas.

Wetter

 

Das heutige Wetter sieht in Deutschland so schlecht nicht aus, dennoch sieht man, dass wir um 14 Uhr UTC weg sein müssen. Im Norden – also unsere Zielorte – ist die Wetterlage deutlich besser und das wird auch so bleiben.

Planung sieht also wie folgt aus:

Tag1 (Freitag)
Von Neumünster nach Höganäs in Schweden mit einer kleinen Zwischenlandung in Dänemark.

Tag2 (Samstag)
Höganäs verlassen wir in Richtung Osten und wollen via Ronneby auf die Insel Öland. Dort werden wir einen kleinen Stop einlegen, um von hier direkt mit Zwischenlandung nach Göteborg Save zu fliegen.

Tag3 (Sonntag)
Am Sonntag geht’s dann direkt nach Dänemark via Aalborg und Randers zurück nach Flensburg und Neumünster.

Doch leider kam es etwas anders – da uns auf dem Tankflug eine Unregelmäßigkeit des Generators aufgefallen war. Da so etwas eine schlechte Basis für einen Flug ist, sind wir kurzerhand nach Itzehoe zur Werft geflogen. Nachdem viel probiert wurde, um den Flug doch noch möglich zu machen, kam die schlussendliche Entscheidung: der Flug wird nicht stattfinden ;-(

Aufgeschoben ist ja bekanntlicherweise nicht aufgehoben.


Durchführung 2018

Jetzt geht’s los – wirklich 😉

2018 scheint ein Jahrhundertsommer zu werden, zumindest haben wir seit Monaten kaum bis gar keinen Regen. Unsere Region aus der Luft gleicht die von eher südländischen Gegenden; braune Wiesen  und wenig grün mal von einigen Waldregionen abgesehen. Dieses Jahr sieht wettertechnisch so aus, als könnte es tatsächlich endlich nach Schweden gehen.

Anfang des Jahres, unser Vereinswechsel beinhaltete auch einen Wechsel der Maschine, haben wir etwas Zeit mit dem Vertrautmachen der Vereins-Cessna C172 M verbracht. Gekreuzte Pisten und verschiedene Pistenbeläge in Itzehoe (EDHF) haben den Vorteil, dass wir  so einiges üben konnten, was ich dann auch in einigen Flugstunden gemacht habe.

Die Planung aus der ursprünglichen Vorbereitung musste im Grunde genommen nur noch aus der Tasche geholt werden und dennoch haben wir einiges überarbeitet. Grundlegend war aber die Strecke klar und hat sich, zu der Planung aus 2015, nicht geändert. Einzig, einige Alternates, die dazugekommen sind.
Mit dem langen Wochenende vom 20. bis zum 22. Juli stand nun auch der erste Termin fest und so haben wir quasi den vorher gestrickten Plan (unsere ToDo Liste) abgearbeitet.
Flugplanung, Wetterbeobachtung – gerade auch deshalb sehr wichtig, da wir zweimal eine etwas längere Strecke über offenes Wasser fliegen wollten, NOTAMS und mögliche zusätzliche Luftraumbeschränkungen. Alles sah bis Anfang der Woche top aus – und das sollte auch so bleiben 😉

In der Woche des Abfluges war die Maschine nochmal in der 50er Kontrolle, so dass wir mit einer “frischen” Maschine am Freitag starten konnten. Donnerstag ein gemeinsames Briefing und die letzten Dinge noch geschnappt, die wir dringend benötigten – wie beispielsweise 2 Schwimmwesten und Verankerungen für die Maschine.

Freitag Vormittag habe ich dann mit Nele die Maschine aus der Halle geholt, einen grundlegenden Check gemacht und vollgetankt. Alle Zeichen standen auf: Go!

Gegen Spätmittag haben Norbert und ich die Maschine nochmals gecheckt, die Route beäugt und insbesondere auch die Sperrgebiete in Dänemark. Der Flugplan war bereits bei der DFS aufgegeben und so hiess es in Ruhe abwarten und die Vorfreude geniessen bis gem. Flugplan 10:15 UTC erreicht ist – unsere geplante Abflugzeit ab Itzehoe (EDHF)

Tag1 (Freitag)
12:21- 13:47
Flugzeit: 1:26
Strecke: Itzehoe(DEU) nach Sydfyn(DK)

Die Reise beginnt relativ unspektakulär von der Piste 03 ab Itzehoe ohne Zwischenstopp direkt bis nach Sydfyn. Unsere Route ging direkt bis Fehmarn. Auf Grund des Flugplanes und der Vorteile von möglichen Verkehrsinformationen waren wir auf dem Flug über Deutschland mit Bremen Information der Deutschen Flugsicherung in Kontakt. Kurz vor dem Meldepunkt GIMRU wurden wir an Copenhagen Information weitergereicht und haben sogleich die Deutsch-Dänische-Grenze überquert. In dem Zuge haben wir uns die Freigabe für den Durchflug der TMA Lolland geben lassen und genossen unterwegs den Flug. Auf Grund der Wärme, war dieser Flug – und das sollten auch die späteren werden – etwas thermisch. Der Anflug auf Sydfyn Tasinge war recht einfach und so standen wir relativ schnell mitten in Dänemark auf der Parkposition. Der kommende Flugplan, dann erneut mit Überquerung einer Landesgrenze war fix erzeugt und an die entsprechenden Stellen übermittelt. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten war, dass man die Wartezeit von 60 Minuten nach Übermittlung des Flugplanes durch gewisse Tätigkeiten, sei es durch den Flugplatz selber oder durch manuelle und direkte Aufgabe via Fax, beschleunigen hätte können.
Daher genossen wir die absolute Ruhe und das Nichtvorhandensein jedweder Infrastruktur und warteten geduldig auf unsere Abflugzeit. Da wir nur schwedische Kronen hatten, war die Bezahlung des Landeentgeltes auch in Euro zu normalen Konditionen möglich.

 

Tag1 (Freitag)
15:16 – 16:31
Flugzeit: 1:15
Strecke: Sydfyn(DK) nach Höganäs(SWE)

Start ab Sydfyn mit Flugplan. Kontakt mit Copenhagen Information aufgenommen und in dem Zuge damit nahezu alle Freigaben bekommen, die wir für die Flugdurchführung benötigten. Wir hätten wohl auch die Freigabe für die Gebiete um Ringsted und Roskilde bekommen, aber wir zogen einen Weiterflug in unter 2.500 ft vor, so dass wir hier lediglich Verkehrsinformationen benötigten. Ein herrlich ruhiger und entspannter Flug. Kurz vor Erreichen Schwedens wurden wir  auch rechtzeitig von dem dänischen Controller verabschiedet und an Sweden Control verwiesen. Hier lief alles Hand in Hand und kurz nachdem wir uns bei Sweden Control anmeldeten, mussten wir diesen auch schon wieder verlassen, da unser Zielflugplatz Höganäs bereits in greifbarer Nähe gelangte.
Gem. eddh.de (veröffentlichte Anflugfotos) suchten wir den Platz, doch anstatt einer sattgrünen Fläche fanden wir eine wüstenbraune Piste vor – auch hier hat der extremwarme Sommer seit Monaten zugeschlagen 😉

In Höganäs angekommen wurde wir sehr persönlich und geradezu familiär begrüßt – ein schönes Gefühl willkommen zu sein. Der Platz bietet alles, was man benötigt und es gibt nach entsprechender Anmeldung auch Schlafmöglichkeiten für wirklich kleines Geld; 25€ pro Nacht inclusive Nutzung von Nassräumen, Küche und Aufenthaltsraum. Ach ja, Fahrräder stehen auch zur Verfügung und die Crew freut sich über kleine Spenden dafür.

Nachdem wir die Maschine verzurrt und unsere Sachen ins Zimmer gebracht haben, sind wir per Fahrrad in die Stadt zum Essen gefahren. Direkt am Hafen gibt es hier einige nette Lokationen. Anschliessend sind wir an die Küstenspitze von Höganäs geradelt und konnten einen schönen Sonnenuntergang beobachten.

Da ich als Funkamateur gerne auch APRS (Automatic Packet Reporting System) mitnehme, konnte die daheim gebliebene Familie und auch andere Interessierte via aprs.fi den Flug live beobachten. Die Netzdichte und damit die Möglichkeit des Empfangs der Daten erscheint manches mal besser, als die Daten per Transponder an flightradar24 .

Auch im weiteren Verlauf des Kurztrips habe ich APRS weiterhin am Start – dummerweise das Laden In Höganäs vergessen, so dass leider ein Teil der Route nicht komplett ist.

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Tag2 (Samstag)
10:25 – 11:24
Flugzeit: 0:59
Strecke: Höganäs(SWE) nach Ronneby(SWE)

Rund 650 km ist unser Tagesziel – wir wollen heute von Höganäs auf die Insel Öland und von dort auf die nächste Insel im Vättern. Das war zumindest der Plan.

Doch zunächst wollen wir uns mit einem Frühstück stärken und radelten erneut mit dem Fahrrad in die City und organisierten uns etwas zum Essen. Der Kaffee war bereits im Flieger-Club gekocht, so dass wir dann natürlich auch dort frühstückten und die nette Umgebung genossen. Der Club ist übrigens via Internet zu erreichen und bittet um Beachtung der Einhaltung der Platzrunde – hier zu finden. Dies ist dann aber tatsächlich aus das wirklich einzige, was an Regularium existiert – alles andere ist typisch schwedisch einfach, gelassen und total nett.

Nachdem wir unsere Cessna komplett – ja sogar etwas übervoll – getankte hatten, konnten wir dann auch genauso problemlos in die Luft, wie wir tags zuvor gelandet sind. Ein Flugplan innerhalb von Schweden ist nicht notwendig – die schwedische AIP empfiehlt zwar hinsichtlich möglicher Probleme während des Fluges einen Plan zu erstellen, doch wir gingen eher davon aus, dass dies sinnvoll für deutlich nördlichere Regionen schien. Wir meldeten uns lediglich bei Sweden Control an und waren damit ebenfalls in der “Überwachung”, bekamen Verkehrshinweise und hatten so auch auf den Anflug in Richtung Ronneby bereits eine gewisse Kontrolle.
Überhaupt ist das Einfliegen in Beschränkungsgebiete oder gar in Kontrollzonen eher kein Problem – wir standen immer mit den notwendigen Stellen in Kontakt und im Verlauf des Trips stellte sich auch eine gewisse Routine ein und wir wussten meist sehr genau vorher schon, was der Controller sehr wahrscheinlich von uns möchte bzw. wer die nächst aufzunehmende Stelle sein würde.
Ronneby selber war für uns lediglich ein Pilotenwechselflugplatz. Dennoch sind wir kurz in den Airport rein und waren doch etwas verwundert, wie wenig Menschen dort anzutreffen waren – im Grunde nämlich kaum einer, außer die Sicherheitskontrolle und wir eben.

Tag2 (Samstag)
12:21 – 13:43
Flugzeit: 1:22
Strecke: Ronneby(SWE) nach Ölanda(SWE)

Abflug in Ronneby eine knappe Stunde nach der Landung mit Flugrichtung Ost gen Öland – die Insel wollten wir von Süd nach Nord befliegen und schlussendlich im Norden; nämlich in Ölander, landen und evtl. auch tanken. Die Sache mit der Landung war dann nicht ganz so einfach – der Wind frischte auf und der Flug war in Teilen auch sehr turbulent. Letztlich liegt die Insel mehr oder weniger Mitten in der Ostsee und die Temperaturen waren am Boden mit über 30 Grad auch extrem hoch. Der zweite Versuch klappte dann auch problemlos – ein Platz mitten im Wald und einer angeblich 600m langen Piste.
Direkt am Platz gibt es eine GoKart Bahn, ein Plumpsklo und sonst nix. Die Landegebühr haben wir in einen Briefkasten gesteckt und die Herren an der GoKart Bahn haben sich von unserer Landung, Anwesenheit und etlichen Telefonaten nicht wirklich irritieren lassen.
Wir mussten nämlich klären, wann und wo wir den nächsten Tankstopp einlegen wollten, da wir noch Sprit für rund 2 bis 2,5 Stunden an Bord hatten. Irgendwann ergab sich, dass es Sinn machen würde, in Jönköping zwischenzulanden. Telefonisch hiess es, dass es dort AVGas geben würde und so war unser nächstes Ziel geklärt.
Weight&Balance gepaart mit der Temperatur am Platz in Ölanda bestätigte uns, dass wir ein wenig mehr Anlauf zum Starten benötigen würden – so taten wir es dann auch.

Tag2 (Samstag)
14:20 – 15:39
Flugzeit: 1:19
Strecke:
Ölanda(SWE) nach Jönköping(SWE)

Also auf nach Jönköping zum Tanken. Der Start war wie erwartet und blieb komplett umkommentiert von den Anwesenden vor Ort. Kurs haben wir schnell aufgenommen, Kontakt zu Sweden Control hergestellt und alles verlief wie immer – es war nur deutlich schaukeliger und damit das Halten der Höhe nicht mehr ganz so trivial. Wir genossen auf dem Flug die Landschaft bestehend aus Seen und Wäldern. Hier und dort waren kleine Ortschaften zu sehen oder ganz kleine Hütten direkt an den Seen. Wer hier lebt, hat Ruhe – ganz viel Ruhe und Entspannung und wird möglicherweise komplett entschleunigt.
Irgendwann kam der Punkt, uns von Sweden Control zu verabschieden, um uns zeitnah bei Jönköping anzumelden. Die Kontrollzone war nicht mehr weit entfernt und wir erhielten Einflug in die Kontrollzone. Soweit alles gut, aber wir bekamen den Hinweis, dass der Tower nicht besetzt sei.
Das fanden wir schon etwas komisch und fragten nochmals nach und ja, der Tower sei nicht besetzt, aber landen könnten wir dort gerne – kein Problem. Jönköping ist ein Airport mit allem drum und dran und ich traute den Worten irgendwie nicht wirklich, so dass ich nochmals nachfragte. Die Bestätigung bekamen wir prompt. Na dann also los! Wir setzten die eine oder andere Blindmeldung ab und landeten schlussendlich auf einem Airport, der westnordwestlich der Stadt Jönköping mitten im Smaland liegt. Der Airport wird derzeit von rund sieben verschiedenen Airlines angeflogen und ist schon richtig ausgewachsen 😉 Mittendrin wir mit unserer kleinen Cessna mittlerweile auf einer von uns ausgesuchten Parkposition. Da standen wir nun und waren doch etwas verdattert – keine Menschenseele zu sehen.
Also Warnwesten an, Maschine verlassen und eine offene Tür gesucht, um vom Vorfeld zum Airport zu gelangen. Letztlich suchten wir ja einen Verantwortlichen, bei dem wir unsere Landegebühr bezahlen konnten und AVGas bekommen würden.
Man kann sich das eigentlich kaum vorstellen und es wirkte auch sehr surreal – wir landen auf einem Flughafen mit einer Cessna, steigen dort aus und bewegen uns auf dem Vorfeld völlig unbewacht und klappern jede erdenkliche Tür ab, um vom Vorfeld in den Flughafen zu wechseln. Dies gelingt uns und wir stehen in einer Abfertigungshalle, die ebenfalls absolut ungenutzt wirkt. Musik dudelt aus den Lautsprechern, Fernseher zeigen Werbung und wir sehen Gepäckabfertigungsterminals, Wartebereiche, Briefing- und Ruheräume und vieles mehr. Was wir nicht sehen, sind Menschen. Ein Monitor zeigt uns, dass wohl gegen 18:30 eine Maschine nach Palma fliegen würde; demnach müsste sich der Flughafen ja etwas verwandeln. Aber so lange noch warten und vor allem immer noch keine Gewissheit darüber, ob wir Sprit bekommen würden. Die Stimmung kippte ein wenig.
Es galt sich Gedanken zu einem Plan B zu machen – wir wollten ja eigentlich weiter gen Norden zum Vättern, was wohl jetzt auszuschliessen war. Daher habe ich mittlerweile mit Göteborg telefoniert um sicherzustellen, dass wir ggf. deutlich später dort landen würden. Rechnerisch würden wir wahrscheinlich erst mit Eintreffen des ersten Personals, Auftanken der Maschine so gegen 19 Uhr – 19:30 Uhr loskommen – mit einer Flugzeit von gut einer Stunde wären wir dann vor 21 Uhr vor Ort. Von dort die positive Bestätigung. Zumindestens etwas – allerdings hatten wir die gleiche telefonische Bestätigung bereits auch aus Jönköping.
Aber es tat sich dann doch noch eine Tür auf – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Mitarbeiter vom Vorfeld erhörte uns und liess uns auf das Vorfeld und versicherte uns, mit einen Tank-LKW zu kommen, damit wir wieder Sprit an Bord hatten. Er sagte uns aber auch, dass wir im Selfservice die AirBP Tanke nutzen könnten. Nach einer Viertelstunde des Wartens haben wir uns schlicht einfach selber bedient und die Maschine getankt. Anschliessend haben wir unsere Cessna wieder abflugbereit gemacht und mittels Blindmeldungen den Flughafen verlassen. Was bleibt war ein komisches Gefühl.

Tag2 (Samstag)
17:17 – 18:20
Flugzeit: 1:03
Strecke: Jönköping(SWE) nach Göteborg Säve(SWE)

Die letzte Etappe konnten wir nun endlich antreten. Da APRS mangels Akkuladung nicht mehr funktionierte, haben wir nur noch die Aufzeichnung mittels Flightradar24 und dies leider auch nur teilweise.

Der Flug selber war eher unspektakulär – der Einflug in die Kontrollzone etwas spannender, da wir selber ja nach Göteborg Säge und nicht auf dem internationalen Flughafen Göteborg City landen wollten. Ehe wir uns versahen, waren dann auch schon in Göteborg gelandet.

Da in Göteborg zwei ziemlich große Events starteten; nämlich einmal ein Konzert von Guns N Rosen und der Gotha Cup, das weltweit größte Fußballturnier für junge Menschen, war das Buchen einer Unterkunft eine echte Herausforderung. Dennoch bekamen wir im Comfort Hotel direkt am Hafen einen Unterschlupf.
Die zentrale Lage versetzte uns ziemlich gut in die Lage, schnell in die Innenstadt zu kommen, um einerseits etwas zu essen und andererseits ein wenig vom Hafen und der Stadt zu sehen.

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Tag3 (Sonntag)
10:08 – 12:23
Flugzeit: 2:15
Strecke: Göteborg(SWE) nach Kolding(DK)

Nach dem Frühstück – wir waren um 7 Uhr nicht die ersten – beäugten wir ein wenig das Wetter; tiefhängende Wolken, Wind und später sogar noch Regen, dies war zumindest die Vorhersage für Göteborg. In Dänemark deutlich besser; mal vom Wind abgesehen.
Also machten wir uns an die finale Planung für den Flug über die See; diesmal selbstverständlich wieder mit einem Flugplan, der noch vor der Taxifahrt aufgegeben wurde. Am Flugplatz angekommen, ging alles entsprechend entspannt zu und wir konnten direkt auf dem Vorfeld noch ein wenig mit einem anderen Fliegerkollegen plauschen, bis wir dann unsere Abflugzeit von circa 10 Uhr erreicht haben.
Maschine außen und innen gecheckt, Gepäck verstaut und Schwimmwesten angelegt – jetzt hiess es die letzte Etappe nach Hause angehen.
Tatsächlich hatten wir teils bis 30kn Gegenwind, was bedeutete, dass wir deutlich länger bis zum Festland der dänischen Küste benötigen würden, als in unserer Ursprungsplanung angedacht war. Via Controller , erst der in Schweden und später dann Dänemark, erbaten wir eine passable Flughöhe, die teils über leichte Wolken ging und zumindest einen ruhigen Flug ermöglichte.
In Dänemark angekommen mussten wir dann entsprechend weit runter (Höhe), was dann leider wieder etwas wackeliger wurde. Doch glücklicherweise liess der Wind gen Süden deutlich nach, so dass die Landung in Kolding wieder unter normalen Bedingen erfolgen konnte.

Tag3 (Sonntag)
13:21 – 14:38
Flugzeit: 1:17
Strecke: Kolding(DK) nach Itzehoe(DEU)

Kolding ist nur noch ne gute Flugstunde von Itzehoe entfernt und dennoch haben wir die Maschine nochmals vollgetankt; immerhin waren wir seit Jönköping nonstop unterwegs. Am Flugplatz selber wieder die typische Freundlichkeit, die wir immer wieder erfahren durften. Beim Käffchen und Fliegergesprächen mit dem Flugleiter und einem weiteren Piloten verging die Stunde wie im Fluge.

Letzter Start auf diesem Trip dann gegen Spätmittag und erneut mit Aufzeichnung via APRS.

Abmeldung Copenhagen und Anmeldung bei Bremen Information war mittlerweile Routine. Ab Flensburg war es dann wieder ein echtes Heimspiel und der Anflug auf Itzehoe natürlich auch. Allerdings waren gerade die Springer unterwegs, so dass wir noch eine Ehrenrunde in der Nähe Hohenweststedts drehen durften/mussten, bis alle Kappen erfolgreich am Platz gelandet sind.

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Fazit:

Eine lange aber sehr interessante Strecke über Dänemark und Schweden mit allem was dazu gehört: Anspruchsvolle Flugplanung, Aufgabe von Flugplänen, internationaler Flugfunkverkehr – in Schweden sind bei Sweden Control unteranderem auch die Airliner zu hören – und wieder ordentlich Erfahrungen in Sachen Sprache, Landungen und Starts auf mal ganz anderen Plätzen / Airports. Außerdem sind die Dänen und Schweden richtig schön unkompliziert und äusserst zuvorkommend; ein Ausflug dorthin lohnt sich immer.

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