Der heutige Sonntag steht voll im Zeichen der Fliegerei. Bereits ab 10 Uhr bin ich heute für die Flugleitung zuständig und mein Dienst endet mit dem Zeitpunkt des Sonnenunterganges; also 20:00Uhr local. Zum Glück haben sich 2 Vereinskollegen gefunden, die für mich immer wieder Mal Vertretung machen können, so dass ich heute tatsächlich zweimal in die Luft kommen kann.
Vor dem ersten Flug bereite ich wie gewohnt alles gut vor. D.h. Aussencheck, Cockpitcheck und den Anlasscheck. Dann starte ich den Motor und hole mir die letzten Infos vom Tower. Ab 400ft. fahre ich die Klappen ein und danach geht vieles für mich heute zu schnell. Im Gegenanflug vergesse ich die Kraftstoffpumpe und die Vorwärmung. Im Queranflug wirds dann etwas viel auf einmal und weder merke noch überprüfe ich, ob die ausgefahrenen Klappen wirklich ausgefahren sind. Mein lieber Fluglehrer hat nämlich irgendwann zwischendurch die Sicherungen gezogen, so dass die Klappen gar nicht ausgefahren sind. Das war zwar sehr sehr ärgerlich, hat mich aber um einiges an KnowHow weitergebracht. Den Anflug habe ich dann geschmiessen und mir einen Überflug gegönnt, um auch ein wenig mehr Ruhe in die ganze Sache reinzubringen 😉
Die nächste Runde war dafür geradezu perfekt, wenn man mal davon absieht, dass ich in einer Höhe von 2300ft keine Leistung mehr am Propeller hatte – eine Übung zur Notlandung in Platznähe. Beim UL habe ich immer gelernt, dass nach Motorausfall sofort die Nase nach unten muss, um Fahrt aufzunehmen und danach eine geeignete Notlandefläche gesucht werden muss. Die Katana fliegt allerdings ganz anders und muss lediglich auf bestes Gleiten (70kn) “gestellt” werden und dann geht’s entsprechend weiter. Diese Übung haben wir in verschiedenen Konstellationen geübt; auch eine in 1200ft direkt über dem Platz. Hierbei wird klar, dass in der eigentlich geringen Höhe immer eine 270 Grad Kurve zum Platz ausgezeichnet funktioniert. Wenn nicht, dann fliegt man halt im Zickzackkurs zur Landepiste.
Der erste Flug heute war damit also wirklich hochinteressant und ich habe deutlich verschiedene Wirkungsweisen der Maschine und desse was machbar ist gelernt.
Nach einer kurzen Kaffeepause ging es dann weiter…
Wechselklamotten hatte ich leider nicht dabei, wohl aber durchaus gebrauchen können. Wir flogen aus der Platzrunde raus und ich sollte auf ca. 2300 ft gehen. Danach verkündete Willi, dass wir nun Stalls fliegen werden. Also Kraftstoffpumpe an, Vergaservorwärmung ein Propeller auf max und Gas raus. Mit dem Höhenruder die Höhe versuchen zu halten; also immer mehr ziehen. Dabei wird logischerweise die Geschwindigkeit immer niedriger und bei knapp 40kn fängt die Maschine an schwammig zu werden. Danach sofort Nase runter, Gas geben und stabile Fluglage einnehmen. Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann sollte der Höhenverlust maximal bei 150 ft liegen. Soso. Die ganze Sache haben wir ein paar Mal geübt und mir ging ganz ordentlich die Pumpe, aber es wurde noch schlimmer.
Die anschliessenden Steilkurven gehen dann nämlich so richtig an die Substanz meines Körpers und irgendwie muss ich das noch ordentlich üben. Ich habe im Grunde das Querruder nur “rumgerissen” und die Höhe versucht zu halten ohne die genaue Lage und den Kurs wirklich selber im Griff zu haben – wie sich wohl Kunstflugpiloten fühlen müssen – nix für mich.
Diese Fotos übrigens entstanden noch am gleichen Abend – die Jungs starteten direkt vom Platz gen Süden. Eine Landung habe ich direkt hier vor der Haustür schon einmal beobachtet; einen Start bisher noch nicht.